Palästina-Reisebericht: zu Besuch bei Canaan Fair Trade
Olivenernte mit Kleinbauernfamilien, Besuch bei Canaan mit Führung durch die Produktionsstätten, Hand anlegen bei der Maftoul-Herstellung und gemeinsames Feiern beim jährlichen Olivenfest: Wir sind begeistert von der Gastfreundschaft und Herzlichkeit, aber auch von der Professionalität und Visionskraft der Menschen, die wir bei unserer Projektreise getroffen haben. Wir, das sind Gaby vom Innendienst, Andrea aus dem Marketing, Inforeferent Michael, Tonino vom Wareneingang, Pierre aus der Logistik und Einkäuferin Lena.
Durch den Verkauf der wertvollen Bio-Produkte zu fairen Preisen finden immer mehr Kleinbauern in Palästina eine Zukunft in der ökologischen Landwirtschaft. Das zeigt: Der Faire Handel ist ein wichtiger Faktor für eine solidarische und nachhaltige Wirtschaftsweise. Doch diese positive Entwicklung wird zunehmend von Wetterextremen wie Dürreperioden bedroht.


Mitmachen bei der Olivenernte
Nachdem wir so viel über den Herstellungsprozess des Olivenöls erfahren hatten, wollten wir auch bei der Ernte mit dabei sein. Diese war gerade in vollem Gang und wir konnten bei den Kleinbauern Rami Moustafa und Ahlan Yousef, die ihre Oliven über Canaan Fair Trade vermarkten, für einige Stunden mitarbeiten.
Insgesamt 500 Olivenbäume besitzen die beiden und wir bekamen eine vage Vorstellung davon, was es heißt, unter sengender Hitze einige hunderte Kilo Oliven zu ernten. Ungefähr sieben Jahre benötigt ein Olivenbaum, bevor er zum ersten Mal Früchte trägt. Die ältesten Bäume sind weit über 1.000 Jahre alt; aus ihren Oliven entsteht eine ganz besondere Spezialität: das Rumi-Öl von Canaan.
Da Rami und Ahlan keine Bewässerungsanlagen besitzen, sind sie gänzlich vom Regen abhängig. Wie heikel das ist, zeigt sich in diesem Jahr. Durch die geringen Niederschlagsmengen enthalten die Oliven der aktuellen Ernte weniger Öl als in den Vorjahren. Canaan Fair Trade hat auf die sinkenden Erntemengen reagiert und den Einkaufspreis pro Liter Olivenöl bereits angehoben. Dadurch wird der Verlust für die Kleinbauern abgemildert – auch das ist ein wichtiger Aspekt des Fairen Handels.
Rumi-Öl und weitere Bio-Olivenöle von Canaan Fair Trade entdecken
Maftoul-Herstellung in Dair Ballout

Das Ergebnis: leckerer Maftoul, als Beilage oder als Bestandteil orientalischer oder mediterraner Gerichte. Maftoul ist der traditionelle Name für den palästinensischen "Couscous". Hierbei handelt es sich um Bulgur, ummantelt mit Vollkornmehl.
Stimmt auch alles, was wir im WeltPartner Lebensmittelkatalog über Maftoul schreiben? Na klar! Was aber auch wichtig ist: Die Mitglieder der Frauenkooperative in Dair Ballout sind stolz darauf, dass ihre Produkte in Deutschland so gut ankommen.

Frühstück bei Canaan: Holzofenbrot, Olivenöl & Za'atar
Für den morgendlichen Energieschub hat sich Canaan Fair Trade etwas ganz besonderes für seine Mitarbeiter*innen einfallen lassen: Wer zwischen 7 und 8 Uhr zur Arbeit kommt, den erwarten die verschiedensten frisch gebackenen Holzofenfladen, zum Beispiel beträufelt mit eigenem Olivenöl und der köstlichen Gewürzmischung Za'atar. Diese besteht aus geröstetem Sesam, wildem Thymian, Sumach, Olivenöl und Meersalz. Bei so viel Wertschätzung nutzten wir die Gelegenheit, um unsere mitgebrachten Gastgeschenke zu überreichen und DANKE zu sagen!
Zum Vergrößern bitte anklicken.
Hier Maftoul, Za'atar & mehr entdecken
Olivenerntefest


Nach dem Essen: Tanzen! Auf dem Bild in der Mitte Canaan-Gründer Dr. Nasser Abufarha. Seine Vision mit Canaan Fair Trade: Eine nachhaltige Zukunft für die Menschen und die ökologische Landwirtschaft in Palästina. Dafür setzen wir uns weiterhin ein - hoffentlich auch mit Ihrer Unterstützung!