Philippinen: Panay Fair Trade Center
Kurzporträt
Handelspartner: Panay Fair Trade Center (PH1)
Ort: Ilo Ilo, Philippinen
Organisationsform: Nicht-Regierungsorganisation
Anzahl Kleinbauern: ca. 500
Letzter Besuch vor Ort durch WeltPartner: 2024
Faire Produkte: Rohrzucker, Bananenchips
Blogbeiträge über Panay Fair Trade Center
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Über das Panay Fair Trade Center
Die Geschichte des PFTC (Panay Fair Trade Center) auf der Insel Panay ist bis heute sehr stark mit der philippinischen Frauenbewegung verknüpft. PFTC verbindet dabei geschickt die Interessen von ländlichen Kleinbauern und städtischen Frauen der Armenviertel. So liefern beispielsweise Kleinbauernkooperativen die Frischbananen, die in der eigenen Verarbeitungsanlage in der Insel-Hauptstadt Ilo Ilo vor allem von Frauen aus den angrenzenden Slums zu Bananenchips weiterverarbeitet werden. Das bedeutet für etwa 50 Frauen und einige Männer Arbeit - unter menschenwürdigen Bedingungen.
Neben dem Aufbau genossenschaftlicher Strukturen zur Einkommensverbesserung ist PFTC politisch sehr aktiv, um die verarmte Bevölkerung zu stärken - dazu gehören allein erziehende Mütter, Slumbewohner und Kleinbauern. Durch Veranstaltungen, Trainingsprogramme und Kampagnen wird versucht, benachteiligten Bevölkerungsgruppen eine eigene Stimme zu geben und Einfluss auf die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu nehmen. Eine Arbeit, die immer auch Widerstände der privilegierten Eliten provoziert.
Um die größtmögliche Wertschöpfung sowie beste Preise für die Kleinbauernfamilienzu erzielen, setzen wir gemeinsam mit Panay Fair Trade Center (PFTC) auf den ökologischen Anbau des Zuckerrohrs. Während der nach EU-Gesetz geforderten 3-jährigen Umstellungsphase (2015 - 2018) auf den Bio-Anbau konnten wir den Mascobado-Zucker noch nicht als Bio-Produkt verkaufen. Vielmehr motivierten wir die noch junge Genossenschaft für den Bio-Anbau durch Abnahme der gesamten Erntemengen zu hohen Preisen und schafften dadurch gleichzeitig gesunde Arbeitsbedingungen in den Zuckerrohrfeldern. Im August 2018 endet die Umstellungsphase auf Bio. Wir freuen uns nun zertifizierten Bio-Mascobado-Zucker aus Fairem Handel anbieten zu können.
Der Taifun Hayan und das Zuckerprojekt
Im November 2013 verwüstete der Taifun Haiyan große Teile der Region Capiz, im Norden der philippinischen Insel Panay. Mit einer breit angelegten Spendenaktion der WeltPartner eG konnte tausendfach überlebenswichtige Notfallhilfe geleistet werden.
Mit gezielten Spenden von 100 Weltläden aus Deutschland und Österreich im April ist es 2015 gelungen, eine Zuckerrohrmühle für die Mitglieder des neu gegründeten Capiz Fair Trade Centers aufzubauen. Damit entstand für die vom Taifun betroffenen Familien wieder eine wirtschaftliche Perspektive.
Mit dem Bau der Mühle wurde ein Zeichen gesetzt, um Kleinbauern „eine Stimme zu geben“. Denn in dieser Region kontrollieren wenige Mächtige sowohl den Landbesitz als auch die Wirtschaft. Die landlosen Kleinbauern sind ihren Machenschaften oft schutzlos ausgeliefert. Der Bau der Zuckermühle wird deshalb als ein besonders positives Beispiel gesehen, wie zivilgesellschaftliches Engagement unbürokratische und konkrete Hilfe leisten kann.