Ghana: Kokwaado Art&Craft
Kurzporträt
Handelspartner: Kokwaado Art&Craft (GH1)
Ort: Winneba, Ghana
Organisationsform: Sozialunternehmen
Anzahl Kleinstproduzierende: 95
Faire Produkte: Glasperlenschmuck
Über Kokwaado Art&Craft
Die Ebola-Krise in 2015 brachte den aufkeimenden Tourismus zum Erliegen. Das Gästehaus steht seitdem leer. Die Familie Affanyi, Dagmar und JoJo mit ihren vier Kindern, lebt nun vor allem von der Herstellung des einzigartigen Schmucks, der in Deutschland und Österreich vermarktet wird. Mittlerweile erhalten rund 95 Arbeiter*innen ein faires Einkommen, ohne welches sie, wie so viele andere, ihre Heimat verlassen müssten.
Fair Trade Schmuck aus Ghana: Upcycling mit Glasperlen
Die aufwendig von Hand gegossenen Glasperlen werden nach alter Tradition gefertigt und stammen von frei schaffenden KunsthandwerkerInnen. Sechs Lieferantengruppen stehen in Verbindung mit Kokwaado. Die meisten davon sind Familienunternehmen, die in Heimarbeit produzieren. Es gibt einen eigenen Lieferanten für die Glasperlen-Herstellung sowie eine Gruppe, die für das Design der Perlen zuständig ist.
Kokwaado versucht bei allen Materialien darauf zu achten, dass die verwendeten Rohmaterialien direkt aus Ghana stammen. Daher wird bei der Perl- und Schmuckproduktion Altglas aus Ghana recycelt und wiederverwertet. Diese nachhaltige Denk- und Arbeitsweise spiegelt die Prinzipien des fairen Handels in jeder Hinsicht wieder. Dank der Kreativität Dagmars und des Einsatzes der Menschen in ihrer Gemeinde in Ghana begeistert Kokwaado durch ein vielfältiges Sortiment mit immer neuen Variationen in Farbe, Form und Art der Produkte aus handgefertigten Glasperlen.
Lichtblick: Eröffnung eines Kindergartens in Gomoa-Odumase
Entwicklungshilfe bedeutet für das Ehepaar Nachbarschaftshilfe und wurde zu deren Lebensaufgabe. Sie begannen mit kleinen Projekten wie der Reparation des örtlichen Brunnens oder der Sanitäranlagen, stellten Materialien für eine Arztpraxis zur Verfügung, halfen mit Stipendien für Bedürftige.
In den letzten drei Jahren hat das Ehepaar zudem die nötigen Mittel auftreiben können, um einen Kindergarten in Gomoa-Odumase zu eröffnen. 150 Kinder von Kleinbauernfamilien auf dem Land können nun in den Kindergarten gehen, der mit Schreibtischen, Stühlen, Stiften, Büchern und einem Spielplatz ausgestattet ist.
Das sind nur einige wenige Einblicke in die aufopfernde Arbeit, die das Ehepaar Affanyi leistet. Die Weiterführung ihrer Projekte und Entwicklungshilfe auf eine Art, die nicht direkter sein könnte, hängt aber von Spenden und dem Verkauf Ihrer Fair Trade Produkte ab. Deshalb fliegt Dagmar zweimal jährlich in ihre alte Heimat Deutschland zurück. Dabei präsentiert sie ihre Produkte und Neuheiten in den Weltläden und bei anderen Fairhandelspartnern, hält Vorträge und wirbt um Unterstützung für ihre Arbeit in Ghana.
15 Fragen von Melanie Weigel an Dagmar Gulde-Affanyi: Zu Besuch bei Kokwaado in Ghana
Über Melanie Weigel:
Die Fair Trade-Aktivistin konnte mit einer erfolgreichen Online-Petition, welche über 70.000 Menschen unterzeichneten, die Deutsche Bahn davon überzeugen, fair gehandelten Kaffee auszuschenken. Nun soll auch IKEA umsteigen. Die aktuelle Petition können Sie hier unterschreiben.
Instagram: melanie__weigel