Peru: Oro Verde (PE5)
Kurzporträt
Handelspartner: Oro Verde (PE5)
Ort: Lamas, Peru
Organisationsform: Kooperative
Anzahl Kleinbauern: ca. 1.200
Letzter Besuch vor Ort durch WeltPartner: 2019
Faire Produkte: Bio-Kaffee
Über Oro Verde
Dank der Höhenlage und der Feuchtigkeit der Amazonasgebiete zeichnet sich der Kaffee dieser Region durch ein einzigartiges Aroma aus. Mittlerweile ist die Genossenschaft auf über 1200 Mitglieder angewachsen.Ökologischer Kaffee wird auf 1722 Hektar und ökologischer Kakao auf 1386 Hektar angebaut.
Im Jahr 2014 kam es durch den sog. Kaffeerost (roya) zu erheblichen Ernteverlusten in den Kaffeeanbaugebieten. Durch Seminare, die auch über die Sozialprämie des Fairen Handels finanziert werden, wird den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern ein besserer Umgang und eine effektive und ökologische Bekämpfung des Kaffeerosts gezeigt.
Agroforstwirtschaft und Selbstversorgung
Die Klimakrise beeinflusst das Leben der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern auch in Peru. Durch die ökologische Landwirtschaft und den Aufbau von Agroforstsystemen wird versucht, die schlimmsten Folgen der Erderhitzung zu vermeiden und Anpassungsmaßnahmen durchzuführen.
In den hoch gelegenen Anbaugebieten wachsen die Kaffeepflanzen in Mischkulturen mit Frucht- und Schattenbäumen wie z.B. Zeder oder Eukalyptus. Diese Bäume werden nach ca. 10 Jahren nach den Prinzipien der nachhaltigen Forstwirtschaft dem Wald entnommen und zu Holz verarbeitet. Dadurch wird das Einkommen der Kleinbauernfamilien gesteigert und durch die Diversifizierung stabiler. Dank der nachhaltigen Bewirtschaftung können auch die degradierten Böden nach und nach wiederhergestellt werden.
In den niedrigeren Regionen werden außerdem viele Nahrungsmittel wie Bananen, Maniok, Bohnen, Gemüse und Reis angebaut.
Interview mit Exequiel Coronel, Kleinbauer bei Oro Verde
Exequiel Coronel, Kleinbauer mit 8 Hektar bei Oro Verde, 41 Jahre, verheiratet, 2 Töchter, 1 Sohn.
WeltPartner: Warum sind Ihnen die Kooperativenmitgliedschaft bei Oro Verde und der Faire Handel wichtig?
Exequiel Coronel: "In erster Linie, weil ich einen besseren Preis erhalte: Aktuell kann ich meinen Kaffee an die “Intermediarios” für ca. 240 Soles/qq. oro verkaufen. Bei der Kooperative erhalte ich 310 Soles/qq. oro.
Dazu kommt, dass mich die Kooperative immer unterstützt hat. Insbesondere die Technicos der Kooperative (sie kommen bis zu 6 Mal im Jahr zu jedem Bauern) helfen mir dabei, meine Chacra optimal nach den Bio-Richtlinien zu bewirtschaften. Dadurch erhöhen sich meine Erträge und meine Kaffeepflanzen sind gesünder."
WeltPartner: Was sind Ihre Wünsche für die Zukunft?
Exequiel Coronel: "Dass es meiner Familie besser geht!
Und ich träume von meinem eigenen Kaffee - verkauft unter meiner eigenen Marke. Ich habe auch schon eine Idee für den Namen der Marke: “Selva Negra” - Weil sich der Regenwald in den Bergen gegenüber von meiner Finca immer dunkel leuchtet, wenn Wolken aufziehen."